Neue Halle, neue Technik, neue Effizienz

Agrifirm hat bei seinem neuen Standort im niedersächsischen Rehden (Landkreis Diepholz) eine hochmoderne, maßgeschneiderte Düngemittel-Lagerhalle errichtet. Besonders die automatische und auf Edelstahl basierende Hallenbeschickung, die Apullma vom Befüllbunker bis zum Boxenverladeband aus einer Hand gefertigt und installiert hat, erhöht die Effizienz des Düngemittel-Umschlags hier enorm.

Pro Stunde durchlaufen 140 Tonnen Düngemittel die Warenannahme der 1500 Quadratmeter großen Agrifirm-Lagerhalle in Rehden. Betriebsleiter Holger Fohring: „Diese Leistung ist nur durch moderne Fördertechnik effizient zu erbringen. Das hat zwar auch Geld gekostet – aber da wir durch ein rundum optimiertes Konzept mit automatischer Hallenbeschickung auf eine sehr leistungsfähige und langlebige Auslegung gesetzt haben, wird sich diese Investition sehr schnell rechnen.“

Kosten-Faktor: auf die Gesamtrechnung achten

Düngemittel zu fördern ist keine Allerwelts-Applikation –Dünger ist ein hochkorrosives und abrasives Gut. Um der Fördertechnik ein Höchstmaß an Resistenz gegenüber Korrosion und Abrasion (Abrieb) zu verpassen, eignet sich eine Verarbeitung von Edelstahl der Güteklasse V2A oder V4A. Dieses Material ist aufgrund seiner Beschaffenheit deutlich widerstandsfähiger gegenüber Abrasion als herkömmliche Stahl-Arten. Zusätzlich ist fachgerecht verarbeiteter Edelstahl rostfrei: Durch die chemische Reaktion von Chrom und dem Sauerstoff in der Luft bildet sich auf der Edelstahloberfläche eine hauchdünne, chemische „Passivschicht“, die sich immer wieder selbst regeneriert. Diese schützt das Material vor Umwelteinflüssen.

Der vermeintliche Nachteil von Edelstahl im Vergleich zu Normal-Stahl: Das Material ist teurer und schwerer zu verarbeiten. Das erhöht die Anschaffungskosten. Nicht aber die Gesamtbetriebskosten. Edelstahl ist nämlich aufgrund seiner Korrosions- und Abrasionsresistenz deutlich langlebiger, sodass sich die Gesamtkosten über eine deutlich längere Nutzungsdauer verteilen. Zudem benötigen Anlagen aus Edelstahl aufgrund ihres natürlichen Korrosionsschutzes deutlich weniger Wartungsaufwand, als Anlagen aus herkömmlichem Stahl.

Auch die Art der Hallen-Beschickung steuert einen entscheidenden Anteil zur Reduzierung der Gesamtbetriebskosten bei. Durch ein ausgeklügeltes Befüllungsverfahren kann die Lagerkapazität bei gegebenem Hallenvolumen deutlich optimiert werden. Bei automatischer Hallenbeschickung wird auch an dieser Stelle kein Personal mehr gebunden – die Betriebskosten einer maßgeschneiderten Fördertechnik samt Hallenbeschickung sinken  so merklich. Auch bei der Beschaffung kann man sparen. Dies immer dann, wenn die gesamte Fördertechnik vom Befüllbunker bis hin zum letzten Förderband zur Befüllung der einzelnen Boxen „aus einer Hand“ geplant, gefertigt und installiert werden.

Der Querförderer der neuen Agrifirm-Lagerhalle in Rehden ist über die gesamte Halle verfahrbar.

Betriebsleiter Holger Fohring erklärt, warum sich Agrifirm für das Engagement eines Generalübernehmers entschied: „Da das gesamte Konzept von der  Werkstoffauswahl bis zum Anschluss der Steuerung der gesamten Fördertechnik von einem Anbieter kommt, mussten wir nicht mit verschiedenen Firmen verhandeln und die womöglich unterschiedlichen Konzepte mühselig miteinander vereinen. So konnten auch potenzielle Fehlerquellen in der Konzeption und Installation von Beginn an ausgeschlossen werden.“ Den richtigen Partner für die Fördertechnik zu finden war dabei nicht einfach. Zum einen musste das Unternehmen über eine hohe Gesamtlösungskompetenz in der Fördertechnik verfügen. Desweiteren musste es sich aber auch mit dem anspruchsvollen Werkstoff Edelstahl bestens auskennen.

Edelstahl-Verarbeitung erfordert Expertise

Die Verarbeitung von rostfreiem Edelstahl für Fördertechnik erfordert ein hohes Maß an Expertise. So ist das Material deutlich schwieriger zu verarbeiten als normale Stähle und Mitarbeiter müssen besondere Schulungen im Schweißen absolviert haben. Eine unsachgemäße Bearbeitung kann nämlich dazu führen, dass der Werkstoff nicht mehr metallisch rein ist. Dann verliert er seine Fähigkeit zur Passivschicht-Bildung. Zudem ist auch der Maschinenpark entscheidend. Werden Edelstahlbleche beispielsweise mit Wasserstrahltechnologie geschnitten, können deutlich präzisere Teile hergestellt werden, da unerwünschte Gratbildungen oder thermische Verformungen wirkungsvoller vermieden werden können.

Vorteil der Auto-Beschickung

Edelstahl-Förderanlagen amortisieren sich aber nicht nur wegen der nicht anfallenden Anstrichkosten und den besonders geringeren Wartungs- und Reparaturkosten. Läuft die Hallenbeschickung automatisch ab und werden die Lagerboxen „gestrichen voll“ befüllt, führt dies zu optimaler Raumnutzung.

Die Halle verfügt über Füllboxen, die automatisch angesteuert und „gestrichen voll“ befüllt werden können.

Die Annahme der Ware und Ansteuerung der Boxen sind zudem der einzige manuelle Arbeitsaufwand, der bei diesen automatischen Förderanlagen entsteht. Nach der Abladung der Ware in den Befüllbunker geht es von hier automatisch über einen Elevator mit Becherwerk in Richtung Hallendecke und von dort aus passgenau zur Befüllung der Boxen. Da der Förderer über der Box hin und her verfahren wird, können die Boxen gestrichen voll befüllt werden.

Gesamt-Lösung überzeugt

Nach eingehenden Recherchen und Vergleichsangeboten entschied sich Agrifirm, die Apullma aus Lutten bei Oldenburg ins Boot zu holen:– ein ausgewiesener Experte für individuelle Fördertechnik aus Edelstahl.

Apullma zeichnete für die komplette Konzeption und Installation „aus einer Hand“ verantwortlich und realisierte eine hochmoderne, vollautomatisch beschickte Lagerhalle auf Basis von Edelstahl-Fördertechnik.

Holger Fohring ist von der neuen Qualität der Rehdener Niederlassung vollauf überzeugt: „Die Gesamtlösungskompetenz von Apullma hat uns beeindruckt. Agrifirm und Apullma haben bereits bei früheren Projekten, zum Beispiel in der Niederlassung Drentwede, sehr gut zusammengearbeitet. Die neue Anlage bei uns in Rehden ist höchst effizient und da sie von Apullma von A bis Z konzipiert und installiert wurde, war konnten wir uns Koordinations- und Abstimmungsaufwendungen zwischen unterschiedlichen Lieferanten sparen. Einen Ansprechpartner für alle gegebenenfalls auftretenden Probleme zu haben ist zudem auch im laufenden Betrieb sehr effizient. Die Handhabung ist sehr einfach. Besonders hervorzuheben ist, dass die Abwicklung mit dieser modernen Anlage ausgesprochen schnell von statten geht. Letztlich ist diese Anlageauch eine echte Investition für die Zukunft, da sie durch ihre langlebige Edelstahl-Auslegung unsere Gesamtbetriebskosten nachhaltig senkt.“

So läuft die automatische Hallenbeschriftung

Flexibel verfahrbare Förderanlagen ermöglichen eine Vollschüttung, welche das vorhandene Lagervolumen optimal und effizient ausnutzt.

Bei Agrifirm sollte das Fördergut in möglichst viele Fraktionen aufteilbar sein. Zu diesem Zweck verfügt die Düngemittelhalle über zahlreiche separate Lagerboxen, in die das Fördergut gezielt eingelagert werden kann. Die Hallenbeschickung erfolgt dabei von außerhalb der Lagerhalle über einen Entladebunker, der das Düngemittel an einen Steigförderer mit Becherwerk übergibt. Dieser fördert bis zur Hallendecke und entlädt auf ein zentrales Förderband, das längs bis zur Mitte der Halle reicht. Unter diesem Förderband ist ein zweites Förderband positioniert, das parallel zu diesem Hauptförderband beliebig verfahrbar ist. So ist von vorne bis hinten jeder Ort in der Halle erreichbar, der unter diesen Förderbändern liegt. Der rechtwinklig darunter liegende Querförderer ist über die gesamte Hallenbreite verfahrbar. Damit ist jeder Punkt der Halle zu erreichen, sodass die Boxen flächendeckend befüllt werden können.

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